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Beispiele

Fortgeschrittene Anwendungen der Datenanalyse

Typischerweise kaufen Bogenschützen einen Satz von 12 oder mehr Pfeilen und möchten dann z. B. eine Teilmenge von 6 Pfeilen auswählen, die den besten Gruppierungswert liefert. RyngDyng unterstützt diese Pfeilauswahl auf verschiedene Weise.

Zunächst kannst du im Abschnitt über das verwendete Material in deinem Serverkonto ( Meine Pfeile ) die Nummern angeben, mit denen du deine Pfeilschäfte beschriftet hast:

Diese Nummern werden beim Schießen automatisch in der RyngDyng App zur Auswahl angeboten. Hierfür ist es sehr praktisch, die autoID-Funktion am Ende der Seite 'Treffer' zu aktivieren:

Wenn autoID aktiv ist, erscheint nach jedem Schuss ein Popup auf dem Display deines Handies (oder Tablets). Dort kannst du einfach auf die Nummer des gerade geschossenen Pfeils tippen. Bereits benutzte Pfeilnummern sind grau dargestellt, unbenutzte Nummern weiterhin rot.

Hier ist ein reales Beispiel für die Auswahl der besten Pfeile, die ein Bogenschütze mit dieser Methode durchgeführt hat. Das erste Bild zeigt alle aufgezeichneten Treffer der 12 Pfeile anhand der Streuellipsen zu Auflagentyp und Distanz Analyse. Der Filter wurde auf den passenden Tag, die verwendete Auflage (122 cm) und die verwendete Distanz (60 m) eingestellt. Es gibt 481 aufgezeichnete Pfeilpositionen mit einem AGI = 89,0.

Im nächsten Schritt verwendete er die Analyse Bester Satz mit 6 Pfeilen. Das war das Ergebnis:

Der beste Satz Pfeile sind die Nummern 1, 2, 4, 6, 8, 11. Der AGI, der erreicht worden wäre, wenn nur diese 6 Pfeile verwendet worden wären, beträgt 91,1. Dies entspricht einer deutlich engeren Gruppierung im Vergleich zu allen 12 Pfeilen (89,0).

Beachte außerdem, dass die ausgewählten 6 Pfeile ein andere Gruppenmitte haben als alle 12 Pfeile zusammen. Wenn du nur diese 6 Pfeile verwendest, musst du das Visier anders einstellen.

Ist dein erster Schuss immer besser als der zweite oder dritte? Oder herrscht ein anderes Muster vor? Wenn du die Antwort auf diese Fragen kennst, kannst du dich direkt auf den Schuss konzentrieren, der weniger optimal ist.

Nachdem die Schützin eine größere Anzahl von Pfeilen aufgezeichnet hat, wählte sie die Vergleichsanalyse AGI und Streuungen versus Pfeilfolge. Optional kann nach Tag, Zieltyp usw. gefiltert werden. Das folgende Bild zeigt das Ergebnis von >600 aufgezeichneten Pfeilen dieser sehr guten Recurve-Schützin:

Konzentrieren wir uns auf die ersten drei Schüsse jeder Passe (Pfeilfolgenummern 1, 2 und 3). Du wirst feststellen, dass der dritte Schuss eine niedrigere Punktzahl pro Pfeil aufweist: 9,1 gegenüber 9,2 für die ersten beiden Schüsse (siehe ppa, blaue Balken). Auch der AGI-Wert (gelbe Balken) für alle 3. Schüsse ist niedriger, d. h. sie sind stärker gestreut als der erste und zweite Schuss einer Passe.

Die untere Grafik verdeutlicht dieses Problem besser: Es ist die horizontale Streuung, die beim dritten Schuss im Vergleich zum ersten und zweiten Schuss erhöht ist.

Mit diesem Wissen kann sich die Bogenschützin nun gezielt auf diejenigen Faktoren konzentrieren, die beim Schießen des dritten Pfeils einen Einfluss auf die horizontale Streuung haben: Sehnenschatten, Verkantung, Lösevorgang. Wenn es ihr gelingt, den ppa-Wert für die dritten Schüsse von 9,1 auf 9,2 zu erhöhen (d.h. der ppa-Wert, den sie bei den ersten beiden Schüssen einer Passe erreichen kann), erhöht sie ihr Gesamtergebnis um 1 Punkt pro zehn geschossenen Passen.

Eine Compound-Bogenschützin zeichnete 750 Pfeile auf und führte die Ausreißer je Auflagentyp und Distanz Analyse durch. In diesem Fall gibt es keinen Vergleich zwischen verschiedenen Auflagen und Entfernungen, sondern lediglich ein Ziel auf 50 m. Das folgende Bild zeigt das Ergebnis:

Die Bogenschützin stellte sicher, dass die Gruppenmitte aller 750 Pfeile nicht nach links verschoben, sondern zentriert war. Daher muss es einen anderen Grund geben, warum die Ausreißer zur linken Seite tendieren. Ungefähr 2 % aller Schüsse treffen den 8-Ring auf der linken Seite.

Mit diesen Informationen kann die Bogenschützin gezielt an dem Problem arbeiten und verschiedene Veränderungen am Pfeil oder Bogen oder am Schießstil ausprobieren. Beispielsweise könnte die Bogenschützin die Pfeilnummern für jeden Schuss aufzeichnen und untersuchen, ob es sich um ein Problem lediglich einiger bestimmter Pfeile handelt. Oder sie könnte einen anderen Bogengriff ausprobieren und das Ergebnis vergleichen. Ihr Trainer wird sicherlich noch weitere Ideen haben, sobald das Ergebnis dieser Analyse vorliegt.